Monday, January 18, 2010

Das Treffen zwischen der Autorin Thanh Thuy Khai Tran und dem ARD Reporter Bernd Musch-Borowska.

Das Warten naht sich dem Ende zu. Die Zeit verging schneller als ich dachte. Meine Freundin und Ich fuhren mit einem Taxi zum Sophia-Plaza Hotel, das nahe Ho-Tay See liegt, um wie verabredet ihn zu treffen.




Als wir ankam, wussten nicht zurecht wie wir ins Hotel reinkam weil wir keine Ausweise mithatten und seine Telefonnummer war nicht erreichbar. Aber da kam er raus, uebergross und mit einem bereiten Laecheln. Das erinnert mich an das Wort eines Gelehrten: "Laecheln ist das einzige diplomatische Kommunikationmittel, das ohne Dolmetschen und Sprache moeglich ist".

Dank seines offenen Laechelns und hoeflichen Handschuettlen konnten wir uns vom ersten Augenblick an vertrauen.

Seine erste Frage an mich war:

Was empfinden Sie ueber die Verhaftung des Rechtsanwaltes Cong Dinh Le? Ist die ausserordentlich ploetzliche Verhaftung eines Rechtsanwaltes wie Dinh wirklich noetig wie die das kommunistische Regime darstellt?

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Er scheint sich mit meiner Antwort, die meine begleitende Freundin fuer ihn uebersetzt hat, zufrieden zu sein. Kopfnickend stellte die naechste Frage:

Ich habe gehoert dass Sie frueher schon verhaftet wurden?

Ja, Ich erinnere mich an die Zeit 2 Jahren frueher, den 21, April 2007, um darauf zu antworten.

Ich wurde 9 Tagen vor dem 30. April verhaftet, einen sehr sensiblen Tag unseres Volkes. Der Tag, an dem das kommunistische Regime Sued Vietnam ueberfiel und liess ein tiefes Wunder, das immer noch blutet nach 34 Jahren.

Wie haben sie Sie im Gefaengnis behandelt?

Wie alle anderen Gefangenen. Sehr schlecht und unendlich Schlimm. Dies stelle ich ganz klar, weil ich die Gefaengnisse in Deutschland duch das Internet and Zeitungen erfahren habe. Nur 15 kg Reis, 15 kg Gemuesen, 15 kg Brennholz und 300 Gramm Fleisch monatlich. Kein Recht auf das Nutzen von Papiere und Stifte. Das Benutzen von Telefon ist nicht erlaubt. Auch langes Treffen mit Verwandten ist verboten.

Die Gefaengnisszelle ist sehr engraeumig und dunkel. Jede Gefangene kann 60 cm haben. Das Maximum ist 2m. Der Durchschnittswert ist ungefaehr 80 cm. Selbstverstaendlich wenn eine zum Buerger der letzten Klasse gehoert, muss sich besonderen Gehirnwaeschemassnahmen unterziehen, um das oppositionelles Denken reinzuwaschen und sich dem "Fortschritt" zu unterwerfen, und so das Gedankengut nicht weiter an die Gesellschaft weiterzuleiten. Deswegen muessen wir sowohl seelische als auch koerperliche Belastung ertragen:

Mangel, Hunger, Kaelte, die qualitaet des Leben ist das ewige Demutigen. Kalte Mahlzeit, unsauberes Trinkwasser, der ganze Koerper is schmutzig und es kribbelt ueberall, insbesonders im Genitalbereich.


Warum engagieren Sie sich fuer diesen gefaehrlichen Kampf?

Weil wir nicht kriecherisch leben koennen. Die Generation unserer Vaeter war die erste, die von der Partei schwarz auf weiss betrogen wurde. Deswegen muessen wir aufstehen um die blinde Leidenschaft, das Verheimlichen von Wahrheiten, das Luegen, das Betruegen zu beseitigen, damit die Generationen unserer Kinder und Enkelkinder nicht wieder von der Diktatur unterdrueckt, nicht von Hochiminh's Ideologie, von dem internationalen Kommunismus, von der Marxismus und Leninismus infiziert und dadurch die Menschheit noch mehr Elend zutun.

Haben Sie irgendwelche Sorge ueber Ihre Gesundheit und ueber die Unterdrueckung von Seiten der Regierung?

Von Grund aus, wir akzeptieren das. Wir empfinden das Leid des Volkes als unseres. Wenn man sich einmal fur die Zukunft, fuer die Globalisierung engagieren, dann ist man bewusst, dass man benachteiligt wird and dass man sich opfern muss. Wissen, dass man das gegenwaertige Leid zu sich aufnimmt, um das Entstehen des Stolzes und der Ehre fuer die Zukunft unserer Kinder zu ermoeglichen. Und somit die Zukunft des Landes aus dem Teufelskreis bringen. Ausserdem um mich herum gibt es einen menschlichen Schutzschild, vor allem die 3 Millionen Vietnamesen im Ausland aber jetzt und zukueftig werden es alle Menschen im Inland sein, die ein Gewissen haben.

Bernd hoert mich traurig zu und sagte langsam...

Ich wuensche mir dass Vietnam den Weg des Polens geht.


Abschliessend des Hauptthemas erwaehnte ich traurig etwas nebenbei:

Deswegen wuesche ich mir, die jetzige Situation ein Ende bereiten. Aber gegenwaertig ... mein Haus ist nicht einfach nur ein Platz zum Wohnen, zum Naehren der Seele und der Liebe fuer mich selbst und fuer unserer Kinder. Es hat leider auch die Funktion eines Gefaengnis. Man kann nicht einmal einkaufen gehen. Man kann seine Kinder nicht von der Schule abholen. Man kann seine leibliche Mutter nicht besuchen. Das

Haus wurde 24/24 ueberwacht. Nachts kann man klar die Wachleute hinundhergehend hoeren. Man hoert sie sich unterhalten, husten mischend mit dem Verdammen: "Was fuer ein Leben, gedemuetigt wie ein Hund nur wegen des Geldes". Sogar das Geruch des Rauchens dieser Wachleuten gelangt ins Haus ...

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